Foto-CD

Heute mein erster Beitrag für die NoCover zum Thema:
Eine preiswerte Möglichkeit, die eigenen Fotos in den AMIGA zu bekommen

Ich nutze seit einiger Zeit die von verschiedenen Anbietern angebotene Foto-CD um die eigenen Fotos in hochaufgelöster Qualität am Amiga bearbeiten zu können.

Zuerst möchte ich über eine negative Erfahrung darüber berichten. Der Bertelsmann-Buchclub bot für 5,-EUR an, bei der Erstbestellung von Abzügen eine Foto-CD mitzuliefern. Dieses Angebot nutzte ich. Nach einer Woche hielt ich dann die Abzüge und die Foto-CD in meinen Händen. Zu Hause angekommen kam allerdings dann die Überraschung. Alle Bilder waren auf der Foto-CD kopfstehend drauf. Dies konnte ich mir nicht erklären und reklamierte diese daraufhin. Nach wiederum einer Woche erhielt ich diese dann mit folgendem Begleitschreiben zurück:

"... Die von Ihnen verwendete Kamera transportiert den Film, entgegengesetzt dem Standard, von rechts nach links. Dabei wird der Film kopfstehend belichtet. Es ist technisch nicht möglich bei der Anfertigung der Image-CD auf ihren speziellen Kameratyp einzugehen und ihre Negative zu drehen. Auf Ihrer CD befindet sich ein Button, mit dem bei einmaliger Betätigung alle Negative um 180 Grad gedreht werden."

Da ich die Bilder mit einer "Praktica LTL" machte, die einen Handfilmtransport besitzt, mit dem rechten Daumen, deshalb von links nach rechts sind die Negative "kopfstehend" belichtet. Das stimmt jedoch nicht ganz, da die Beschriftung auf dem Film zum darauf befindlichen Negativ gesehen gleich und deshalb richtig herum ist. Eher die modernen Kameras mit dem Motor links, statt rechts, belichten die Filme falsch herum. Aber vielleicht ist das auch Ansichtssache. Der Standard ist jedenfalls falsch herum belichtet ist richtig. Meine Praktica werde ich allerdings noch eine Weile benutzen, da ich gute

Festbrennweitenobjektive von 29 mm bis 200 mm habe.

Ich habe dann die Bilder durch meinen Sohn auf dem PC in einem Ruck drehen lassen und auf eine wiederbeschreibbare CD (bei Lidl 5 Stück 6,-EUR) brennen lassen. Da können dann zukünftige, geplante Foto-CD's mit ihrem kopfstehenden Fotos von meinem Sohn richtig herum gebrannt werden.

Die beiden nächsten Filme gab ich dann bei DROSPA zur Entwicklung mit einem Kreuz bei FOTO-CD ab. Man sagte mir allerdings, das die Filme mit dem Vermerk Foto-CD in ein weiter entferntes Labor geschickt werden müssen und es deshalb 14 Tage dauern würde. Nach einer Woche schaute ich bei Drospa nach und stellte fest, das die beiden Filme doch schon fertig waren. Zuhause angekommen, legte ich die erste KODAK-Foto-CD in das Laufwerk und stellte zu meiner grossen Überraschung fest, die Fotos waren aufrecht, richtig herum auf der Silberscheibe. Ausserdem handelte es sich bei Drospa um eine echte KODAK-Foto-CD und es war für diese ein extra Foto-Index beigelegt. Da die Fotos noch pro Stück um 10 Cent gegenüber Bertelsmann billiger waren, habe ich für insgesamt weniger Geld besseren Service bekommen. Bei dem von Drospa genutzten Fotolabor bedankte ich mich noch telefonisch für die gute Arbeit.

Die Fotos sind laut den Angaben des Scannprogramms "ScanQuix", in welchem ich sie anzeigen lies mit folgenden Daten gescannt: 54,2 x 36,1 cm, 1536 x 1024 Pixel, 16777216 Farben, 72 dpi Auflösung, 4,5 MB Groß als JPEG File. Wobei ich mir allerdings die Größenangabe nicht erklären kann, da die Negative und auch die Positive wesentlich kleiner sind, als die in ScanQuix angegebene Ausgangsgröße für das Scannen.

Wenn sich jetzt auf Grund meines Beitrages ein Leser der NoCover aufmacht und die nächste Entwicklung seiner Fotos mit dem Vermerk FotoCD abgibt, kann er dennoch noch eine unliebsame Überraschung mit dieser am Amiga erleben. Meine zwei Amiga 1200 und mein Amiga 600 sind alle mit CD-ROM ausgerüstet. Es war mir allerdings nur im CD-Laufwerkes eines Amiga 1200 möglich die KODAK-Foto-CD zu lesen. Die beiden anderen Laufwerke wollten das Bilder-Verzeichnis einfach nicht einlesen. Die anderen Verzeichnisse, wurden angezeigt. Bei den CD-Laufwerken handelte es sich um ein 52-fach und ein 48-fach NoName-Laufwerk welche vor 2000 produziert wurden. Ich habe mir dann noch ein neues 54x CD-ROM-Laufwerk von "ARTEC", welches für Windows designed war gekauft. Auf der Verpackung war angegeben, das es Foto-CD's, CD-R, CD-RW u.a. Formate lesen kann. Ich zog das alte CD-ROM vom EIDE-Kabel ab steckte das "ARTEC" dran, schaltete den Rechner wieder ein und schon wurde es von diesem erkannt und es las die KODAK-Foto-CD ohne Probleme. Das nenne ich Plug-and-Play am AMIGA. Falls also Leseprobleme auftreten, dann ein neues CD-ROM zulegen. Erwähnen möchte ich noch, das ich dieses CD-ROM auf der Messe in Berlin "Berliner Computertage" Ende September an einem Stand für 23,-EUR im Originalkarton mit Garantie gekauft habe. Die Media-Märkte verlangen für ein CD-ROM bis zu 49,-EUR. Bei REICHELT elektronik bekommt man ein neueres CD-ROM ab 25,- EUR.

Wer also eine gute Spiegelreflexkamera besitzt, der sollte auf die Möglichkeit der Foto-CD zurückgreifen. Die digitalen SLR-Kameras die in der Ausstattung der analogen Kamera ebenbürtig sind kosten heutzutage ein kleines Vermögen, um genauer zu sein zwischen einigen 1000 bis zu 10 000 EUR. Wer allerdings mit einer kleinen Kompaktkamera fotografiert, der kann schon sein digitales Gegenstück für einige 100 EUR bekommen. Bei diesem Weg ist es allerdings dann noch ein Problem die Fotos von der Kamera in den heimischen Amiga zu bekommen, da diesen in den meisten Fällen die USB-Schnittstelle fehlt oder das mitgelieferte Programm mit dem Amiga nicht zu verwenden ist.

Mit meinem Canon S400-Drucker habe ich auf Glossy-A4-Papier auch zwei Ausdrucke im Format 12 x 17 cm in 700 x 700 dpi in hervorragender Qualität von der Kodak-Foto-CD und dem Druckprogramm "Turpoprint 7.16" gedruckt. Ich benutzte dafür die normale Vierfarbpatrone (keine optional erhältliche Fotopatrone). Der Druck von zwei Fotos i.o. genannter Größe auf A4 dauerte mit dem A600, 16 MB-RAM und 030/33 Mhz Turbokarte allerdings 30 Minuten. Wenn man also beabsichtigt alle 36 Fotos auf diese Weise zu Papier zu bringen, dann hätte man ca. 18 Stunden benötigt. Einen freien Tag müsste man dann dafür schon einplanen.

Nicht auszudenken, wenn ich in höchster Auflösung 1400 x 1400 dpi gedruckt hätte.

Es gibt allerdings auch schnellere Amigas bzw. auch schnellere Schnittstellen am AMIGA.

Somit bin ich am Ende meines Beitrages zur Foto-CD angelangt. Ich hoffe, einige Leser der NoCover können daraus einige Hinweise für ihren Umgang mit den digitalen Möglichkeiten bei der Verarbeitung eigener Fotos am Amiga verwenden.

Mathias Klingner
e-mail: Tschandru.Shing@berlin.de